Sonntag, 1. November 2009

Vladimir - Manchmal bin ich ein Fisch.


Im Regen kann mensch Regenwürmer riechen.

Monbijou, nächtliches Monbijou. Im Bubenalter habe ich bereits in diesem verschlafenen Quartier geschlafen. Damals noch in einem doppelstöckigen Bett. Unter mir der grosse Bruder, über mir die Sterne und ein lachender Mond, welche meine Mutter an die Decke geklebt hatte. Die Himmelsgestirne leuchteten matt und gaben mir Orientierung in der Nacht. Heute orientiere ich mich am Handy-Display. Ich bin wach und es ist spät.

…Kniescheiben wie Frisbees…

Meine Laune ist neutral. Weshalb bloss? Warum steigt die Freude nicht in mir auf? Dabei habe ich sie heute gesehen. Mia, die Tänzerin. Nicht bloss diagonal gesehen. Ich habe sie auch gehört. Nur Satzfetzen, aber immerhin.

Ein Penis kommt selten allein. Dies gilt auch für Dich, Du trümmliger...

Ich wäre so gerne der Mann, der sie nicht bloss ansieht, nicht bloss zuhört, sondern der Mann der aufsteht, zu ihr geht. Ich wäre so gerne der Mann, der Dich mit einem Satz verzaubert. Aber ich bin ein Fisch und bleibe stumm. Stumm. Stumm.

Manchmal interessiert mich Deine Meinung einfach nicht. Tami.

Dann stehst Du auf, ein erstaunlich leiser Vorgang, ziehst Dich zwiebelmässig an. Dein Gesicht, beinahe regungsfrei. Deine Augen leicht zusammengedrückt. Ich erahne eine Suche in den Erinnerungen. Da, da. Du weisst wer ich bin. Deine Mundwinkel heben sich. Ich bleibe wachsfigurig. Du gehst. Ich denke an Deine blutroten Zehennägel. - Ich brauche mehr Zeit zum Schlafen. Denn der frühe Vogel, der kann mich mal.

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