Freitag, 29. Juni 2007

Weisses Ballett.

Ratlosigkeit auf dem Spitz. Die Thuner und auch die Berner wollen beide die Rolle des Weissen Balletts spielen. Der Masseur schaut ratlos in die Zuschauermenge. Schlussendlich spielen die Young Boys in semitransparenten blauen Übershirts und überzeugen dementsprechend weder modisch noch fussballerisch. Die Fans manifestieren ihren Missmut und Bierkonsum mit leuchtenden Fackeln. Scheinbar finden viele Zuschauer, dass der Herr Gerber "die Haare schön hat". Auch interessant: der Tayfun aus der Türkei spielt mit einem überklebten Azianowu-Dress. Was sich der Yao wohl dabei denkt? Und der Andermatt hat die Haare etwas kürzer, aber immer noch schlagersängerartig.

Donnerstag, 28. Juni 2007

Alt Couture.

Am Ende der Herzogstrasse steht ein Mann,
scheinbar ist er ziemlich arm dran.
Er guckt in das Schaufenster von Alt Couture,
und kratzt leidenschaftlich an seinem Halsgeschwür.

Einen Gurt trägt der Bettler nicht,
sollte er aber, bei seinem Fliegengewicht.
Nun setzt sich auf das Verkehrshindernis,
und flucht wegen der fürchterlichen Gastritis.

Freitag, 22. Juni 2007

Frauen mit Geschmack II.

Dieser angeheiterte Mai-Abend im abtrünnigen und leicht überfüllten Dublin begann schon am Nachmittag. Viele Menschen feierten mit Champignons, verkochtem Reis, selektiven Oliven und späten Engländern. Frau McCann wählte einen gauchoesken Stil. Azurblaues Seidenkleid, blumig, fröhlich aus San Telmo. Die schwarzen Fersentürme stammen ebenfalls aus der Heimat vom Diego. Die Frau mit Geschmack benutzt ein klassisches Grosstelefon um die Fabelhaftigkeit des Abends zu verbreiten.

Donnerstag, 21. Juni 2007

Tray.

Oooh baby I love your way,
just need another Sunday.

I can see the sunset in your left eye,
especially on Mondaaay.

Seeing you with that tray,
filled with rotten fruits from Bombay,
is so hot, mainly on Saturday.

Dienstag, 12. Juni 2007

Splinters in our asses.

During our crappy winters,
we threw many glasses,
because we were on our asses,
winters filled with splinters.

Splinters of disbelieve,
beers in our bellies,
in our pants mellow willies,
living months of grief.

Suddenly a singing sparrow,
my friend learned another ABC,
talking like being crazy,
knocked down by an arrow.

Mittwoch, 6. Juni 2007

Einen "Flury" machen.

Der national bekannte Personaler, MC, Kylie- und YB-Fan Martin Flury lancierte in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends als erster Schweizer einen revolutionären Stil. Umzingelt von hochnäsigen angehenden Wirtschaftsprüfern in mutlosen Krawatten wagte er sich als Teilzeit-Bonvivant, dieses Symbol der männlichen Unterdrückung nur zu hohen Festen und Anlässen zu tragen. Um die Kontroverse auf die Spitze zu treiben, behielt er aber den Anzug an, typischerweise kombiniert mit weissem Hemd. Auch Feinde unnötiger Anglizismen waren begeistert. Aus Business Casual wurde der Flury. Schon bald nahmen einzelne Herren den neuen Trend ihres Vorbildes auf und preschten in die erste Reihe urbaner Hipness und liessen die Krawatten im Schrank. Rasch erfasste die Welle der Begeisterung das nahe Ausland und schlussendlich den ganzen Planeten. Magnum-Promis wie der iranische Präsident und Polterer Mahmoud Ahmadinejad und der demokratische Politiker Barack Obama tragen inzwischen den "Jacket-and-no-tie-look".

Wer mehr über den Flury-Trendsetter Flury wissen will, soll hier klicken: http://www.mcflury.ch/

Treiben im Dazwischen.


Seltsames Gesicht im Spiegel,
eigentlich ausgeschlafen,
aber trotzdem nicht frisch.
Und unter der Haut des Gesichts,
kleine, gefühlvolle Lawinenabgänge.

When I’d gone to sleep, everything was going to be all right ... but, all too quickly, I’d woken up.

Markante Ereignisse finden statt,
die permanente Revolution abgelöst.
geistige Geburtsländer verflucht,
bullige und billige Patriarchen verwünscht.
Aber auch allerlei Möbel neu gestrichen und
die seit dem Stäcklikrieg (1802) verkalkte Badewanne,
mit einer starken Chemikalie gesäubert.

A mental photograph of Jo barged into my mind. It wasn’t a specific memory – more a composite of many images assembled into a defining ideal. She was standing in front of the bathroom mirror: her lips pushed into a practised pout, applying lipstick in preparation for the two of us going out somewhere.

Zögernd stand ich vor der Pfeffermühlenparade.
Die Klassische aus Holz?
Oder eher die Moderne aus Metall?
Möglich auch die Technoversion mit Batteriebetrieb.
So gut kenne ich den Bruder eigentlich nicht.

Should I have a coffee? Or a tea? Coffee gives you more of a lift; perhaps that millisecond advantage – the minuscule difference in my reaction speed – will prove crucial later. Maybe, if I have a coffee now, then I’ll expace otherwise certain death because of the tiny, but vital, edge I possess.

Johnny Cash spielt in der Nähe,
der alte Cash, der mit dem ’Cash drain’.
Er spricht von Ketten und Gefängnissen,
Tränen auf Briefen von der Mutter.
Johnny ist müde, tönt auch so.

When I looked up, I saw her staring at me – drawing on a cigarette. As though she were sucking thick sysup up a straw.

Dazwischen ist andersfarbig und etwas zeitlos.



kursive Texte von: Mil Millington, Love and Other Near Death Experiences, Weidenfeld & Nicolson, 2006, diverse Seiten

Samstag, 2. Juni 2007

The promised weekend.

The sigh of disappointment was far away,
but I could still hear it through the airway.
That enthusiasticly promised weekend,
with the strategy-minded friend.

I decided to blame the almost-bankrupt airline,
that nowadays even charges for a glass of wine.
Those dorks on the board of directors,
are such stingy horde of amateurs.