Sonntag, 26. April 2009

Mia - Regen ist nicht nass.

Das rote Fahrrad (Typ “Sieger“) steht wieder in meinem Garten und nicht mehr vor dem stabilen Kornhaus. Mithilfe einer grossen Zange (Typ “Organisiertes Verbrechen“) konnte ich es aus den Fängen des Zahlenschlosses befreien (die Nummer war mir vor lauter Codes und Passwörtern entfallen… ein proseccogetriebener Prozess). - Heute ist ein Aprilsommertag, einer mit Regen. Eigentlich riecht Regen im Sommer einfach gut. Heute rieche ich aber nur den April. Dennoch, ich gehe raus, zum Beck, dann weiter zum Rosengarten. Im Regen wird auf der Kasernenwiese Fussball gespielt, im Regen wird geritten, im Regen wird die Altstadt von Touristen fotografiert, im Regen wird unter dieser nicht wasserdichten Pappel im Rosengarten geknutscht. Einige Menschen sind im Regen draussen, andere werden bloss nass. Unten bei der Schönburg – ein Unfall, ein Mann kotz-fluchend auf der Strasse. Ich stelle fest: Fährt mensch rückwärts in eine Mauer, verkleinert sicht der Kofferraum oder er platzt. Wie dieser. Die ganze Kreuzung ist übersäet mit orangen Ovomützen. – Egal, eigentlich wird doch alles total überbewertet.

Montag, 20. April 2009

Vladimir - in der Koalaphase.


Das Wochenende ist passé und ich stelle ernüchtert fest, ineinander passen einige, zueinander nur wenige. Vermutlich liegt dies auch an der Glotze. Denn diese weckt unrealistische Erwartungen an die Liebe und an die Qualität inferiorer Fussballligen. … Dieses Wochenende habe ich 40 Stunden im Bett und 8 Stunden mit Essen verbracht – ich bin nun offiziell ein Koala. Und Koalas sind keine Nihilisten. Nein, es sind einfach faule Viecher, welche langsam (Koalas sprechen von “genussvoll“) fressen. Nun so ein Koala-Wochenende ist äusserst erholsam, denkwürdig. Zudem kann sich mensch in der Banalität suhlen. Und dieses Banale ist nicht in eine Schale eingepackt. Dafür ist die Ausrutschgefahr auch nicht besonders gross. – In den letzten Stunden der Koala-Phase habe ich dann noch späten Wodka mit Jazz und besetztem Telefon getrunken. Der Jazz ist nicht tot, er riecht bloss ein bisschen komisch. Aber bei dieser Feststellung, war das Wochenende auch schon beinahe vorbei.

Freitag, 10. April 2009

Mia - Proseccoleichtigkeit ist doof.

Nun habe ich dennoch im Montagsbuch gelesen. Ganz putzig sind die Menschen darin, die Eheleute Wheeler. Auch wenn es am Ende tschädderet. Aber vorher scheint alles ordentlich zu funktionieren. Aber der Schein trügt halt. So wie heute, weil ich mudrig bin, da ich die Nacht zuvor ein bisschen Mist gebaut habe. Zuerst mit Proseccoleichtigkeit zu Fuss vom Schwellenmätteli hinters Kornhaus, zu meinem Velo. Dort hat sich herausgestellt, dass Zahlenschlösser im Dunkeln echt doof sind. Also zu Fuss über die Kornhausbrücke in den Breitsch. Neben mir dieser Typ, der Fummler. Beim Viktoriaplatz pinkelte er in die BKW-Gartenanlage, ich schrieb dazu ein SMS. Eher aus Langeweile, aber eben. Dann zuhause, ich schlafe gleich ein, der Fummler latscht noch durch die Wohnung. Einige Stunden später liegt er neben mir. Inzwischen sind wir zu Dritt, ein Kater ist nämlich auch noch zugegen. Der Typ, also nicht der Kater, will in die Post-Fummel-Phase eintreten und argumentiert „Sex ist effektiv gegen Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Frust. Rein prophylaktisch gesehen, ist Vögeln ein vernünftiger Start in den Tag.“ Ich gebe eine Replik und fordere vehement seine Abreise aus meiner Wohnung. Dann ist er weg. Aber es ist nicht ruhig, es ist bloss still. Später beschliesse ich keine nächtlichen SMS zu schicken, generell und überhaupt.

Mittwoch, 1. April 2009

Vladimir - Bier unter der Sonne.

Die Jutta, das Unglück aus Deutschland, die ruft glücklicherweise nicht mehr an. Die Anstrengung ist vorbei und ich muss weniger häufig im Les Amis Alkohol trinken. Die Ordentlichkeit gibt ein Comeback. Wenn ich es denn müsste, also Alkohol trinken, dann würde ich wohl jetzt definitiv und wetterbedingt auf Bier umstellen. Insbesondere weil Bier unter der Sonne besser schmeckt, als unter einer Schneewolke. Nun bin ich aber zuhause und backe einen Aprikosenkuchen für mein Göttimeitschigeburtstag. “Kuchenteig schmeckt oft ungebacken besser als gebacken“, habe ich dabei festgestellt. Aber eben, eigentlich geht es jetzt nicht um Kuchenteigfilosofien, sondern um das Göttimeitschi. Die hat mir eine Katzengeschichte erzählt: „Auf einem Baum, da sitzt eine Katze. Der Baum ist hoch. Der Katze wird schlecht.“ Das ist natürlich unschön. Zeigt aber eine erstaunliche Reife in den Disziplinen Biologie, Physik und Sprachrhythmik. Inzwischen ist der Geburtstagskuchen angebrannt und ich ärgere mich zusehends. Generell bin ich bei Details unzufriedener geworden, mit dem Alter. Wenn ich dann der Geriatriephase nähere, werde ich nur noch nörgeln. Aber ich werde immer noch Bier unter der Sonne trinken und wissen, dass Paolo Coelho masslos überschätzt wird.