Freitag, 2. Januar 2009
Vladimir - 1. Januar.
Nicht bewegen, nicht bewegen, ein bisschen nach rechts. Angenehmer? Kaum. Dieses Pochen, elend. Wenn ich jetzt noch mehr Wasser trinke, dann kotze ich. Beschissenes Fondue Chinoise. Einfach zu wenig Nahrung. So kann man doch nicht bödelen. Uuh. Jetzt riecht es nach Tartarsosse, irgendwo aus der Tiefe meines Körpers. – Nun, jetzt ist alles raus. Kotze raus, Brot und Panadol extra rein. Habe ich die Ukrainerin geküsst? Und wenn ich dies getan habe, weshalb? Eigentlich… ach, auch Schnurz. Vergessen und ignorieren wir den gestrigen Abend einfach. Schinkengipfeli. Ich will Schinkengipfeli, viele. Aber hier im Monbijou ist um diese Zeit wohl kein Beck offen. Also entschliesse ich mich für einen Spaziergang zum Bahnhof. Sollte ich vorher duschen? Nein, zu gefährlich, ich könnte ertrinken. Zu Fuss? Mmh, würde mir wohl gut tun. Frische Luft und so. Also zu Fuss zum Hirschengraben. Erstaunlich viele Menschen sind unterwegs. Wohin die wohl gehen? Die Schinkengipfeli esse ich gehend, immer noch leicht wankend. Habe ich wirklich an die Französische Kirche gepisst? Wohl schon. Zum Glück ist nix abgefroren. Das habe ich jetzt wohl laut gesagt, weil die ältere Frau neben mir an der Tramstation, guckt mich ziemlich schräg an. Schinkengipfelig fühle ich mich besser, weniger schwindlig. Nehme das Tram runter ins Monbijou. Seit fünf Monaten lebe ich dort in einer kleinen Loge. Über einem Tamilenrestaurant. Ich mag den Geruch des Essens sehr. Er übertüncht die Modrigkeit meiner Wohnung. – Bald sind die Festtage vorbei und die Arbeit beginnt wieder. Inzwischen freue ich mich auf die geregelte Normalität des Büros. Die weihnächtliche Frust- und Fress- und Sauf- und leider nicht-Frauen-Orgie ist vorbei. Ich esse jetzt wohl noch ein Schinkengipfeli. Soll ich es zuerst in der Mikrowelle aufwärmen?
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