Montag, 19. Januar 2009

Mia - Stirnfransen.


Und wieder höre ich sie. Diese Eisschollen, eigentlich Eisschöllchen. Sie tuckern die Aare runter. Zusammenfrieren können sie nicht; die Strömung ist zu stark. Also schwimmen die Eisstücke auf dem Fluss, reiben sich aneinander und machen knisternde Laute. - Ich stapfe bis zum Dählhölzli, gucke mir das leere Bibergehege an und schlöfle laufend über das Eis zurück zur Kornhausbrücke, zurück nach Hause. Weil es frisch ist, trage ich die Ovomütze, die vom Küchenmauerpisser (KMP). Die Haare des Mützenträgers a.k.a. KMP habe ich aber behalten. Warum weiss ich auch nicht. Als Hommage an den Herrn Newton, habe ich diese in meine Agenda geklebt. Im Postspaziergangzustand, also in der Wohnung im Breitsch, trage ich die Mütze nicht mehr. Die Haare, meine eigenen, sind nun an der freien Wohnungsluft. Einigermassen zersaust, wie eine blondierte Amazonenkriegerin. Mit der Bürste zähme ich die Wildheit zu einer gepflegten Bravheit. Die Bravheit inkludiert Stirnfransen, Sophie Marceau-Fransen. Fransen weil einerseits ein Ex auf ebendiese stand und auch weil ich auf der Stirn eine kleine Narbe habe. Dies kam so: Ich habe “drücken“ und “ziehen“ verwechselt und bin in einen Türrahmen geknallt. Obwohl eigentlich ist der Türrahmen in mich geknallt. Aber diese Unterscheidung dünkt mich nicht so wichtig. Entscheidend ist hingegen folgendes: Ich bin Alphabetin, aber nehme mir nicht die Zeit grundsätzliche Botschaften, wie eben “drücken“ und “ziehen“ zu lesen. Was ich wohl sonst noch alles im Leben verpasse? – Chris Isaak dudelt. Oder ist es Johnny Cash. Nein, zu weich, es ist der Isaak. Ich liege im Bett und lese und denke mir, morgen will ich nicht alleine frühstücken. Denn alleine frühstücken ist doof.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen