Mittwoch, 23. April 2008

Rolltreppe im Regen.

Ist mir viel zu blöd,
die Rolltreppe im Loeb.
Lieber unregelmässige Treppen,
als im Heer der Shoppingdeppen,
Im vierten Stock kaufe ich einen Schirm,
so bleibt trocken mein feuchtes Hirn.
An der Kasse kein Geld, bloss Karten, aber alle unerklärlicherweise gesperrt.
Hoffentlich regnet es heute nicht.

Dienstag, 22. April 2008

Erbsenpflanzen.

Sie sind wie Pflanzen. Erbsenpflanzen. An der Stange ordentlich eingepackt in bohnenartige Hüllen. Die Pflanze räkelt sich hoch. In alle Richtungen strebend, aber stets wieder zurück an die stützende Stange. Bei der Ernte dann: Bohnen werden geöffnet, die Erbsinnen springen raus. Erstaunlicherweise auch roh ein Genuss. Mehlig, aber frischer als aus den Büchsen. Darin meistens zusammen mit matschigen Karotten. Auch die Erbsen zu weich, ohne Konsistenz. “Arme Leute“-Essen sagte die Grossmutter jeweils. Dazu Kartoffelstock, echt aber gestreckt, und eine braune Sosse mit trockenen Pilzen. Sehr salzig, aber gut. Wir heute nur noch selten serviert.

Freitag, 4. April 2008

Osnabrück.

Tierisch, instinktiv werden wir getrieben.
Eingeschränkte Entscheidungsfreiheit,
immer Suche nach Glück (vielleicht hinter Osnabrück),
mehr Glück, noch mehr.
Das Treiben gewinnt an Geschwindigkeit,
kaum Zeit auf den Weg zu achten,
die Abzweigungen verstecken sich hinter verschwommenen Bäumen.
Einfältigkeiten, Ablenkungen, Hauptsache keine Zeit.
Zeit abkurbeln, hinter sich lassen,
jeden Tag Sommerzeitumstellung.

Dienstag, 1. April 2008

Winderei.

Die Katze jagt das fliegende Papier. Die Wolken rasen über den Himmel. Weiss, blau – Sonne, Schatten. Der Wind jault auf, lässt die vertrockneten Bäume knirschen. Passanten eilen rasch vorbei, die einen mit dem Wind im Rücken, andere aufgeblasen wie Pirelli-Männchen, fette Ballettänzerinnen. Die Vögel sind verschwunden. Wie ein Orchester ohne Instrumente. Dort ein Schrei, vielleicht. Die Sonne geht alle drei Minuten neu auf. Nun Wolken wie Luftschiffe.

Dienstag, 25. März 2008

Zivilisiert.

Ausgesogen, früher Leidenschaft für das Detail eines Bildes, hitzige Gespräche über Aussenpolitik, Einmarsch in Somalia, Gazastreifen, Osttimor, Kosovo, überhaupt Balkan, und natürlich Sozialpolitik, Bioprodukte, Skulpturen. Jetzt bloss noch als Salonsozialist verhöhnt, und sie haben ja recht. Gleichgültigkeit, offiziell deklariert als Zeitmangel. Generell ist die Zeit verschwunden, auf irgendwelchen Time-sheets sitzt sie. Frisst sich im fetter, knabbert an der Uhr. Kommt schon vor, dass die Abstimmungsunterlagen ungeöffnet im Abfall, nicht einmal auf der Papiersammlung landen. Wegen der Folie auf dem Couvert, gehören die Unterlagen sowieso bloss teilweise in die Papiersammlung. Also Veto der Folie. – Freunde driften politisch nach rechts. Dennoch, Emotionen bei Streitgesprächen sind selten. Harmoniegespräche. Menschen, Freunde sprechen halt zusammen, zivilisiert, verständnisvoll.

Sonntag, 16. März 2008

Gastblogger OCB ist Flamingo-Experte.

Meine Tochter hat am Samstagnachmittag im Dälhölzli die Flamingos gefüttert. Ich kenne den Tierpfleger. Flamingos fühlen sich nur in einer grossen Gruppe wohl, vermehren sich auch nur ab einer bestimmten Gruppengrösse. Bisher war die Gruppe im Tierpark ungefähr dreissig Tiere gross. Um nun die Zucht zu ermöglichen, wurde eine Insel im Bassin aufbetoniert und zwanzig neue Flamingos gekauft. Nun umfasst die Gruppe fünfzig Tiere. Durch die warmen Temperaturen beginnen nun die Flamingos Nester auf der neuen Insel zu bauen. Man ist gespannt, ob die Zucht erfolgreich sein wird. Jeder Flamingo legt ein einziges Ei, fällt dieses aus dem Nest ist alles kaputt, da sie es nicht wieder ins Nest, zurücklegen können. Sie haben ja keine Hände, die Flamingos. Eier sollten sie ab zirka April legen.

Noch mehr Ott-Blog findest Du hier: http://ott-blog.blogspot.com/

Dienstag, 11. März 2008

Sommersprossenleuchttürme.

Unendliche Tage am Ende Frankreichs. Grosses, altes Fischerhaus. Sanft renoviert, spektakuläre Fensterfront. Leuchttürme, in vielen Varianten, im ganzen Haus verteilt. Überall, wie Sommersprossen. Bis zum Meer bloss Dünen, hohe Grasbüschel, Kaninchen in Erdlöchern, kurze Erhöhung und dann kilometerlange Sandbucht. Bei Flut schrumpft die Landmasse artig zusammen. Bei Ebbe stülpt sich der Meeresboden als glatte Fläche nach oben, wie eine Eisbahn. Glatt, spiegelnd. Nur unterbrochen von Nazibunkern und Abwehrfestungen aus den 1940ern. Hinter den Dünen geschützt, ein alter Bahnhof. Hier sammelten die Deutschen Rohstoffe im Kampf gegen die Invasion der Alliierten. Gleise, Gebäude sind überwuchert und versprayt. Auch hier Kaninchen.

Samstag, 1. März 2008

Einen Florence machen XVII.

Modell Kroatien.

Der heutige Florence wird argwöhnisch von Masken beobachtet. Über einem klassischen schwarz-weiss Florence liegt eine einigermassen blutig-rote Krawatte. Der Begriff "Krawatte", und dies mag Linguisten interessieren, stammt aus dem 16. Jahrhundert. Und zwar trugen Soldaten eines kroatischen Regiments diese Tücher um den Hals. Die französische Schickeria fand diese Kroatentücher so toll, dass sie diese gleich einbürgerten. Der Florence weiss allenfalls nix von dieser Geschichte, er ist bloss ängstlich wegen der beiden Masken.

Donnerstag, 21. Februar 2008

Eagle yourself.

Back then, during the long days, sometime between the early morning library and early evening beers at Adriano's, the Eagle was bored. So bored, that he started buying sish kebab skewers to avoid reading about crappy GAAP. But somehow the Eagle managed to read the relevant pages and graduated (again) and became an important manager. So important, that he did not have time to use his sish kebab skewers. Now the Eagle is flying off towards suburbia. The buffallo is impressed, happy and jealous.

Flamingo am Gate.

Am Gate A43 steht ein Flamingo.

leider hat er keinen Boarding Pass,
für die luxuriöse Business Class.

Alternativ spielt er halt Bingo,
mit einem seufzenden Gringo.

Mittwoch, 2. Januar 2008

Einen Florence machen XVI.

Modell Nimmersatt.

Diese hellen Tage in der Lücke zwischen verschiedenen Festtagen verleiten zu allerlei Geschichten und Erlebnissen. Dabei ist Verhütung, gerade unter Berücksichtigung der terroristischen Gefahren, enorm wichtig. Die Karotten symbolisieren in diesem Florence frühreife Zucchinis. Die Mayonnaise, zentriert und mit gelben Curry-Pulver bestäubt, denkt sich ihren Teil. Der kritische Betrachter stellt allenfalls eine gewisse Unausgewogenheit im Nahrungsmittelbedarf fest. Der weniger kritische Betrachter eher nicht.

Freitag, 21. Dezember 2007

Einen Florence machen XV.

Modell Wellness-Schlüpfer mit Mundgeruch.

Nebelschwaden über der grossen Wiese, Temperaturen steigen tief unter dem Gefrierpunkt. Die Wäsche mag in dieser Kälte auch wohnungsintern nur widerwillig trocken werden. In dieser schwierigen Lage beschliessen die Schlüpfer aus dem Hotel Carlton die Mundhygiene zu verbessern. Die Dynamik dieser Frottéhaftigkeit flösst Karies und Mundgeruch berechtigterweise Angst ein.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Gucci emergency contact.

If you happen to be in Alkhobar in Saudi Arabia, you probably need your dose of Gucci. Please contact the local dealer.

Contact information:

Gucci Boutique
Al Jumah City Centre
P.O. Box 137
Alkhobar (no zip-code)
Saudi Arabia

Beauty in a cocoon.

Suddenly the socks back in pairs,
sitting and smiling on my wooden chairs.
Tendency to sleep until noon,
living in her own cocoon.

Pictures of old city houses,
I think my plants need some douses.
And then slap-bang: farewell,
If I were religious, I would end up in hell.

Sonntag, 9. Dezember 2007

Extreme Gucci-ing.

I'm a Gucci girl, in a Gucci world,
Life in plastic, it's fantastic!
You can brush my hair, undress me everywhere,
Imagination, life is your creation,
Come on Gucci, let's go party!

If you're in urgent need of a Gucci dealer in Tel Aviv, please go to:

He Beiyar Street 26,
Kikar Hamedina
62998 Tel Aviv