Sonntag, 12. Juli 2009

Mia - Schlussmachen mit Prince.


Erneut im Coop. Die lustige mittelalterliche Bulgarin bediente mich bei den Fleischwaren. Wir plauderten über den Thunersee, Michael Jackson und die Young Boys (olé!). Früher kriegte ich jeweils eine Scheibe Aufschnitt extra, einfach weil ich klein war. Nun, die Kindheit ist vorbei. Inzwischen wird auch nicht mehr Aufschnitt, sondern Filet bestellt. Ich werde dieses Filet essen. Das dazugehörige Viech ist aber längst gestorben. Und auch an uns wird sich niemand mehr erinnern. Aber dies ist eigentlich limitiert tragisch. Können wir doch tun und lassen was wir wollen, ohne Konsequenzen. Wobei es gibt Grenzen. Beispielsweise bleibt es dämlich, die Herdplatte zu berühren um herauszufinden, ob diese heiss ist. Denn Herdplatten können eben heiss sein. Zudem riecht verbrannte Menschenhaut jämmerlich. Gerne möchte ich diesen Geruch festhalten. Stinkende verbrannte Menschenhaut. Aber schade, Gerüche kann man nicht fotografieren. – Item. – Früher habe ich Prince geliebt. Nicht die Musik, nein, den Mann, dass Männchen Prince. Dann wurde er Veganer. Dies passte nur begrenzt zum Gratisaufschnitt im Coop. Aber in jeder Beziehung gibt es Kompromisse. Dann wurde er ein Zeuge von einem Typ namens Jehova. Schluss, genug ist genug. „Prince, you are the boyfriend formerly known as Prince. Leave now and leave the plants“. Da schnappte er sich die Revolution und verschwand. Seither bin ich überzeugt, dass die Liebe eine Erfindung der Musikindustrie, also vermutlich von Prince persönlich. Dabei wäre Distanz in einer Liebe, also angenommen es gäbe die Liebe überhaupt, ein wichtiges Gewürz. Wobei allenfalls war Prince’s Heimat, dieses Amilandia doch zu weit weg. Zürich hätte wohl gepasst. Mia Prince. Das hätte auch gepasst. Tami.

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