Drrr Bund soll also aus der Stadt Bern verschwinden. Schampar unschön ist das. So denken viele Menschen. Deshalb auch die beeindruckende Solidarität.
Aber diese rein-binäre Solidarität ist nicht nachhaltig. Auch Abopreiserhöhungen dünken mich nicht sinnvoll, verhindern sie doch den Zugang für potentielle neue LeserInnen. Vorgeschlagen wurde auch der Reverse-merger mit der BZ. Auch eher unwahrscheinlich, ist die BZ doch einigermassen erfolgreich und ein solcher Schritt würde rein ökonomisch keinen Sinn machen. Zusammenarbeit mit NZZ oder Tagi? Könnte schlimmer sein. Aber halt auch ein Seich, denn abgesehen von internationaler Politik sind fast alle Inhalte (Kultur, Sport, Wirtschaft, Gesellschaft) regional geprägt. Und wer in Bern will schon wissen, was in Oerlikon geschieht? - Sackgassen allenthalben.
Nun habe ich auch keine Lösung, bloss eine Idee. Angenommen drrr Bund entwickelt sich in den nächsten Monaten weiter und steigert das hohe Niveau auf nationale Spitze (wo er sich doch eigentlich auch befindet). Intelligente Artikel, aufsehenerregende journalistische Leistungen und spektakuläre Aktionen (beispielsweise Bund-VerkäuferInnen am Bahnhof, welche wie früher “Drrr Bund” schreien) … und das Komitee sowie die interessierten Bund-LeserInnen sorgen dafür, dass diese Leistungen breit kommuniziert werden. Zudem steigern wir gemeinsam die Anzahl Abos durch Geschenke und Mund-zu-Mund-Werbung. In sechs Monaten wird Tamedia erkennen, dass der Bund doch noch atmet, und wie. Der Patient hat plötzlich einen Wert, und Wert ist die Sprache der Manager. Aber da die Beziehung zwischen Tamedia und Bund deutlich abgekühlt wird, entscheidet sich der VR für einen Verkauf an eine andere Gruppe. Unter dem Mantel dieses neuen Konzerns könnte der Bund einen Neustart schaffen. Nur eine Idee. Vielleicht.
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