Donnerstag, 20. November 2008

Er und sie parlieren.

Er schweigt, weil jedes Wort Wildbäche an Buchstaben auslösen könnte.
Sie spricht über Politik: Beispielsweise dieser Herr B. Dieser solle, nein müsse vor Gericht gestellt werden. Dann ein Windstoss. Plötzlich ein neues Thema: Konfrontation mit früheren Arbeiten, will sie wissen.
Er blubbert einige Standardsätze, verniedlicht sich selbst.
Sie weiss, dass er kokettiert, auf Komplimente aus ist. Sie tut ihm diesen Gefallen nicht.
Nun stehen sie unter voluminösen Kastanienbäumen. Der Wind schmeisst die Chegelen wie Handgranaten auf die Spaziergänger. Auch die Eichhörnchen gehen in Deckung.
Er denkt an die schuldlosen Hunde, welche sich an den Stacheln der Kastanienhüllen verletzen.
Sie probiert Ideen aus wie Kleider: Die Küche neu streichen. Die Haare zu einem Pferdeschwanz binden. Den Parkett abschleifen.
Er würde gerne wandern oder Fussball gucken. Generell lebt er in Unkenntnis der Realitäten.
Sie hingegen nicht. Unabhängig davon bestellt sie ein Frühstück mit einem Milchkafi.
Er und sie parlieren weiter.

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