Dienstag, 25. März 2008
Zivilisiert.
Ausgesogen, früher Leidenschaft für das Detail eines Bildes, hitzige Gespräche über Aussenpolitik, Einmarsch in Somalia, Gazastreifen, Osttimor, Kosovo, überhaupt Balkan, und natürlich Sozialpolitik, Bioprodukte, Skulpturen. Jetzt bloss noch als Salonsozialist verhöhnt, und sie haben ja recht. Gleichgültigkeit, offiziell deklariert als Zeitmangel. Generell ist die Zeit verschwunden, auf irgendwelchen Time-sheets sitzt sie. Frisst sich im fetter, knabbert an der Uhr. Kommt schon vor, dass die Abstimmungsunterlagen ungeöffnet im Abfall, nicht einmal auf der Papiersammlung landen. Wegen der Folie auf dem Couvert, gehören die Unterlagen sowieso bloss teilweise in die Papiersammlung. Also Veto der Folie. – Freunde driften politisch nach rechts. Dennoch, Emotionen bei Streitgesprächen sind selten. Harmoniegespräche. Menschen, Freunde sprechen halt zusammen, zivilisiert, verständnisvoll.
Sonntag, 16. März 2008
Gastblogger OCB ist Flamingo-Experte.
Meine Tochter hat am Samstagnachmittag im Dälhölzli die Flamingos gefüttert. Ich kenne den Tierpfleger. Flamingos fühlen sich nur in einer grossen Gruppe wohl, vermehren sich auch nur ab einer bestimmten Gruppengrösse. Bisher war die Gruppe im Tierpark ungefähr dreissig Tiere gross. Um nun die Zucht zu ermöglichen, wurde eine Insel im Bassin aufbetoniert und zwanzig neue Flamingos gekauft. Nun umfasst die Gruppe fünfzig Tiere. Durch die warmen Temperaturen beginnen nun die Flamingos Nester auf der neuen Insel zu bauen. Man ist gespannt, ob die Zucht erfolgreich sein wird. Jeder Flamingo legt ein einziges Ei, fällt dieses aus dem Nest ist alles kaputt, da sie es nicht wieder ins Nest, zurücklegen können. Sie haben ja keine Hände, die Flamingos. Eier sollten sie ab zirka April legen.
Noch mehr Ott-Blog findest Du hier: http://ott-blog.blogspot.com/
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Dienstag, 11. März 2008
Sommersprossenleuchttürme.
Unendliche Tage am Ende Frankreichs. Grosses, altes Fischerhaus. Sanft renoviert, spektakuläre Fensterfront. Leuchttürme, in vielen Varianten, im ganzen Haus verteilt. Überall, wie Sommersprossen. Bis zum Meer bloss Dünen, hohe Grasbüschel, Kaninchen in Erdlöchern, kurze Erhöhung und dann kilometerlange Sandbucht. Bei Flut schrumpft die Landmasse artig zusammen. Bei Ebbe stülpt sich der Meeresboden als glatte Fläche nach oben, wie eine Eisbahn. Glatt, spiegelnd. Nur unterbrochen von Nazibunkern und Abwehrfestungen aus den 1940ern. Hinter den Dünen geschützt, ein alter Bahnhof. Hier sammelten die Deutschen Rohstoffe im Kampf gegen die Invasion der Alliierten. Gleise, Gebäude sind überwuchert und versprayt. Auch hier Kaninchen.
Samstag, 1. März 2008
Einen Florence machen XVII.
Modell Kroatien.
Der heutige Florence wird argwöhnisch von Masken beobachtet. Über einem klassischen schwarz-weiss Florence liegt eine einigermassen blutig-rote Krawatte. Der Begriff "Krawatte", und dies mag Linguisten interessieren, stammt aus dem 16. Jahrhundert. Und zwar trugen Soldaten eines kroatischen Regiments diese Tücher um den Hals. Die französische Schickeria fand diese Kroatentücher so toll, dass sie diese gleich einbürgerten. Der Florence weiss allenfalls nix von dieser Geschichte, er ist bloss ängstlich wegen der beiden Masken.
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