Mittwoch, 30. April 2008

Gesal gegen Insekten.

Durch gemeine Scharmützel aus dem seltsamen Fendant-Land, Kartenflut und aufmüpfige Sprüche von Carlos V. sind die Young Boys geschwächt. Aber jetzt lassen wir uns von den Pharma-Buben nicht mehr die Butter vom Brot streichen. Nein, wir werden sicherlich Meister der Herzen und anschliessend noch Meister der Tabelle und mit grösster Wahrscheinlichkeit auch noch Weltmeister. Dabei werden wir vom überragenden Herrn Saïf Ghezal unterstützt. Dieser wird sämtliche Insekten aus Neuenburg, Grasshopperland und Bosel abwehren. Wir danken bereits im Voraus: "Merci".

Einen Florence machen XIIX.

Modell Mexican Explosion.

In den Tiefen dieses Florence’s liegen die längst trockenen Kleider wohlgeordnet auf Ihren Leinen. Darüber eine sich auftürmende Schicht Bürohemden als Füllmaterial. Es brodelt ordentlich. Bedeckt wird dieses mexikanische Ungeheuer durch eine feine Schicht gewobener Decke aus der Stadt der Engel. Die Farben symbolisieren die Lebensfreude im Angesicht des bevorstehenden Vulkanausbruchs. Erstaunlicherweise spuckt der Berg des Todes aber keine Lavasteine raus; er beschränkt sich auf zwei Schuhspanner aus dem unteren Preissegment.

Mittwoch, 23. April 2008

Rolltreppe im Regen.

Ist mir viel zu blöd,
die Rolltreppe im Loeb.
Lieber unregelmässige Treppen,
als im Heer der Shoppingdeppen,
Im vierten Stock kaufe ich einen Schirm,
so bleibt trocken mein feuchtes Hirn.
An der Kasse kein Geld, bloss Karten, aber alle unerklärlicherweise gesperrt.
Hoffentlich regnet es heute nicht.

Dienstag, 22. April 2008

Erbsenpflanzen.

Sie sind wie Pflanzen. Erbsenpflanzen. An der Stange ordentlich eingepackt in bohnenartige Hüllen. Die Pflanze räkelt sich hoch. In alle Richtungen strebend, aber stets wieder zurück an die stützende Stange. Bei der Ernte dann: Bohnen werden geöffnet, die Erbsinnen springen raus. Erstaunlicherweise auch roh ein Genuss. Mehlig, aber frischer als aus den Büchsen. Darin meistens zusammen mit matschigen Karotten. Auch die Erbsen zu weich, ohne Konsistenz. “Arme Leute“-Essen sagte die Grossmutter jeweils. Dazu Kartoffelstock, echt aber gestreckt, und eine braune Sosse mit trockenen Pilzen. Sehr salzig, aber gut. Wir heute nur noch selten serviert.

Freitag, 4. April 2008

Osnabrück.

Tierisch, instinktiv werden wir getrieben.
Eingeschränkte Entscheidungsfreiheit,
immer Suche nach Glück (vielleicht hinter Osnabrück),
mehr Glück, noch mehr.
Das Treiben gewinnt an Geschwindigkeit,
kaum Zeit auf den Weg zu achten,
die Abzweigungen verstecken sich hinter verschwommenen Bäumen.
Einfältigkeiten, Ablenkungen, Hauptsache keine Zeit.
Zeit abkurbeln, hinter sich lassen,
jeden Tag Sommerzeitumstellung.

Dienstag, 1. April 2008

Winderei.

Die Katze jagt das fliegende Papier. Die Wolken rasen über den Himmel. Weiss, blau – Sonne, Schatten. Der Wind jault auf, lässt die vertrockneten Bäume knirschen. Passanten eilen rasch vorbei, die einen mit dem Wind im Rücken, andere aufgeblasen wie Pirelli-Männchen, fette Ballettänzerinnen. Die Vögel sind verschwunden. Wie ein Orchester ohne Instrumente. Dort ein Schrei, vielleicht. Die Sonne geht alle drei Minuten neu auf. Nun Wolken wie Luftschiffe.