Samstag, 24. November 2007

Salmon fishing in the Yemen.

Interviewer: Today we're going to consider the question of salmon fishing, which makes a refreshing change. More specifically, we are going to talk to Prime Minister Jay Vent about salmon fishing in the Yemen. Earlier this week I spoke to the prime minister about this at Number 10 Downing Street.

I: Prime Minister, isn't the very thought of salmon fishing in the Yemen an idea from way out on the lunatic fringe?
Jay Vent: You know, Andy (interviewer), sometimes someone comes up with an idea that is improbable but truly, truly heroic. I think that's what we've got here, with my old friend Sheikh Muhammad. He has a vision.
I: A lot of people, perhaps not knowing enough about it, would describe it as more of a hallucination than a vision.
JV: Yes, Andy, maybe to some people it does sound a little crazy, but let's not be afraid of thinking outside the box. My government has never stepped away from challenging new ideas, as you know. You know, Andy, if you'd been a reporter when the first ship was built from iron rather than from wood...
I: Sometimes it feels like I have been doing this job rather a long time, Prime Minister.

Salmon Fishing in the Yemen, Paul Torday, Phoenix, London, p. 105

Samstag, 3. November 2007

Kassandra, die Wolkenfrau.

Jeden Tag um 7 Uhr steht Kassandra auf, brüht einen Kaffee und setzt sich an den rechteckigen Holztisch beim Fenster. Sie liest die Zeitung. Besonders lange verweilt sie bei den Wetterprognosen. Neben der Zeitung und der Kaffeetasse liegt ein Notizbuch. Das Wolkenbuch. In diesem notiert sie gewissenhaft die aktuelle Wolkenlage. Am 3. November schreibt sie:

Grau-weisser Hochnebel. Sonne wie ein Diskus. Schaue direkt in die leuchtende Fläche.

Ist die Zeitung gelesen, guckt sie in das Internet, hört Musik und giesst die Pflanzen.

Keine Wolken. Hell- bis tiefblauer Himmel. Sonne wie im Skiferienkatalog.

Angefangen hat die Leidenschaft zu Wolken vor einigen Jahren. Kassandra mochte keine Menschen mehr sehen. Eigentlich genoss sie deren Gesellschaft. Aber immer öfter strengte sie sich bloss noch an. Täuschte Interesse vor. Echte, lebendige Menschen zu treffen wurde zur Pflicht. Sie blieb lieber in der Wohnung. Alleine. Bald fiel es ihr schwer nach draussen zu gehen. Irgendeinmal wurde gar der Gang zum Briefkasten im Parterre zur Qual. Sie erfand immer neue Ausreden alleine zu sein. Job und Freunde waren bald weg. Sie lebte immer noch in diesem Hochhaus.

Der kühle Wind lässt die Wolken rasen. Ein Rennen im Himmel. Flauschige Schäfchenwolken, wie damals im Graubünden, auf dieser Wanderung.

Einmal jede Woche, meistens kurz vor Ladenschluss kauft Kassandra drei Papiertüten voll mit Lebensmitteln. Immer die gleichen Nahrungsmittel.

Tief liegen die grauen Wolken am Horizont. Wie eine Ansammlung von Tampons. Dort drüben regnet es wohl. Hier aber nicht. Die Wolken sind zu dünn, zu leichtschwadig.

Die Zeit vergeht erstaunlich schnell. Kassandra schafft es nicht, die Pflanzen regelmässig zu giessen. Auch das Geschirr – ungewaschen.

Klassische Simpson’s-Wolken, wie in Springfield beim Intro. Nicht lebendig, aber da.